„Die Patientin erschien mit einer defekten Krone mit kompromittiertem Weichgewebe und wünschte eine Einzelkrone mit verbesserter Ästhetik.“

Kammaugmentation und verzögerte Implantation bei einem oberen seitlichen Schneidezahn

Dr. Daniele Cardaropoli · Italien
 · October 01, 2018

BioBrief - Extraktionsalveolen

Ausgangssituation

Eine erwachsene Patientin stellte sich mit einem endodontisch/ prothetisch geschädigten Zahn 22 vor. Die Patientin wünschte sich als definitive Versorgung eine implantatgetragene Einzelkrone. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine Rezession des freien Gingivasaums. Das Volumentomogramm zeigte eine fehlende bukkale Knochenlamelle, wodurch eine Sofortimplantation kontraindiziert war. Der Behandlungsplan sah eine mehrzeitiges Verfahren mit Kammaugmentation zum Zeitpunkt der Extraktion vor, um die bukkale Knochenlamelle wiederherzustellen und die Gingivarezession zu verringern. Durch die Verlagerung des freien Gingivasaums im Rahmen eines offen einheilenden Ansatzes konnte keratinisiertes Gewebe gewonnen werden.

 

Vorgehensweise

Ziel der Behandlung war es, das Niveau des Weichgewebes zu verbessern und die bukkale Knochenlamelle zu regenerieren. Nach einer lappenlosen Extraktion wurde eine speziell entwickelte zweischichtige resorbierbare Kollagenmembran (Bilayer), Geistlich Bio-Gide® Shape, in die Alveole eingebracht, wobei der lange Flügel der Membran mit der bukkalen Fläche in Kontakt stand und die glatte, kompakte Seite nach außen zeigte. Anschließend wurde die Alveole mit Geistlich Bio-Oss® Collagen gefüllt. Die drei kurzen Flügel der Membran wurden über das Transplantatmaterial gefaltet und mit dem umgebenden Weichgewebe vernäht, wodurch eine offene Heilung möglich wurde.

 

Ergebnis

Dieser Fall zeigt, wie es möglich ist, eine klinische und ästhetische Situation wie die, die zu Fallbeginn vorgesetzt wurde, zu verbessern. Trotz der fehlenden bukkalen Knochenlamelle und der Rezession des freien Gingivasaums konnte die Kammaugmentation mit einer Kombination aus Geistlich Bio-Gide® Shape und Geistlich Bio-Oss® Collagen das Volumen des Kieferkamms deutlich erhöhen, was eine prothetisch geführte Implantatinsertion ermöglichte.

 

Ihr Schlüssel zum Erfolg

  • Lappenlose minimalinvasive Extraktion
  • Sofortiges Auffüllen der frischen Extraktionsalveole mit Geistlich Bio-Oss® Collagen
  • Schutz des Knochenersatzmaterials durch Geistlich Bio-Gide® Shape
  • Korrekte Anpassung der Geistlich Bio-Gide® Shape an die bukkale Fläche der Alveole
  • Geistlich Bio-Gide® Shape ist für die offene Einheilung geeignet
  • Prothetisch gesteuerte Implantatpositionierung
     

Über den Autor

Dr. Daniele Cardaropoli | Italien

Doktor der Zahnmedizin und Zertifikat in Parodontologie, Universität Turin. Aktives Mitglied der Italienischen Gesellschaft für Parodontologie (SIdP), der Europäischen Föderation für Parodontologie (EFP), der Italienischen Akademie für Osseointegration (IAO) und der Academy of Osseointegration (AO). Internationales Mitglied der American Academy of Periodontology (AAP). Wissenschaftlicher Direktor PROED (Institute for Professional Education in Dentistry) Turin. Mitglied des
Redaktionsbeirats des International Journal of Periodontics and Restorative Dentistry. Privatpraxis in Turin, Italien.